Initiative findet 2.500 Hektar mögliches Bauland in Bahnhofsnähe

NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU) hat sich letztes Jahr mit einer Initiative auf die Suche nach „Bauland an der Schiene“ gemacht. Die Idee: Angespannte Großstadt-Wohnungsmärkte entlasten durch Neubau an den Nahverkehrsachsen. Die gezielte Suche nach Bauland in Bahnhofsnähe hat nun erste Ergebnisse gebracht. Offenbar besteht hier tatsächlich ein erhebliches Potential für Neubau.

Freiflächen in Bahnhofsnähe sollen in NRW vermehrt Bauland werden.

NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU) hat sich letztes Jahr mit einer Initiative auf die Suche nach „Bauland an der Schiene“ gemacht. Die Idee: Angespannte Großstadt-Wohnungsmärkte entlasten durch Neubau an den Nahverkehrsachsen. Die gezielte Suche nach Bauland in Bahnhofsnähe hat nun erste Ergebnisse gebracht. Offenbar besteht hier tatsächlich ein erhebliches Potential für Neubau.

Düsseldorf. Die LandesinitiativeBauland an der Schiene“ hat 2.525 Hektar mögliches Bauland für Wohnungen in der Nähe von Bahnhöfen ermittelt. Die Flächen liegen jeweils nicht weiter als 3 Kilometer entfernt von einer Bahnhaltestelle. So könnten in der Umgebung von 95 Haltepunkten in NRW tausende neue Wohnungen entstehen, wie das NRW-Bauministerium jetzt mitgeteilt hat.

Die Nachricht ist nur eine erste Zwischenbilanz der Initiative „Bauland an der Schiene“. NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU) hatte das Projekt letztes Jahr ins Leben gerufen. Ihr Ministerium wandte sich an 254 Kommunen im Land, von bislang 73 Orten kam eine Rückmeldung. Daraufhin haben inzwischen 47 Gespräche zur Identifizierung möglicher Bauflächen in Eisenbahnnähe stattgefunden.

Zweite Herausforderung: Mögliches Bauland tatsächlich bebauen

Die Zahlen zeigen, dass wahrscheinlich noch viele weitere Hektar an verkehrsgünstigem Bauland auf ihre Entdeckung warten. Die Ministerin hat allerdings auch die nächste Herausforderung im Blick: „Der Mangel an tatsächlich verfügbarem Bauland ist die größte Herausforderung beim Thema ,Wohnungsbau‘. Jetzt liegt es an allen Beteiligten, die theoretisch nutzbaren Flächen größtmöglich tatsächlich verfügbar zu machen.“

Dabei werde die Landesregierung die Kommunen, die wollen, unterstützen. Allerdings handelt es sich nicht bei allen möglichen Baugrundstücken bislang auch um Brachland. Mitgezählt hat man auch landwirtschaftlich genutzte Flächen. Wenn Bauern die Felder weiter als Anbauflächen benötigen und daher nicht verkaufen, stehen sie am Ende auch dem Wohnungsbau nicht zur Verfügung. Wie groß das Neubau-Potential wirklich ist, kann man daher noch nicht abschätzen.

Haus & Grund Rheinland Westfalen begrüßt die Landesinitiative

Zugleich geht aber auch die Suche weiter. Bislang hat sich die Initiative vor allem um die Regierungsbezirke Köln und Düsseldorf gekümmert, wo der Bedarf an Wohnraum und damit auch an Bauland besonders groß ist. Inzwischen gibt es aber auch Gespräche mit Kommunen in den anderen drei Regierungsbezirken von Nordrhein-Westfalen. Um das mögliche Bauland nutzbar zu machen, fördert das Land die städtebaulichen Rahmenplanungen mit 50 Prozent.

Beim Landesverband Haus & Grund Rheinland Westfalen stößt die Landesinitiative auf große Zustimmung. Der Präsident Konrad Adenauer sagte dazu: „Nur durch mehr Wohnungsbau können angespannte Wohnungsmärkte in unseren Städten entlastet werden. Mehr Bauland zu aktivieren ist dafür entscheidend.“ Zugleich sei es gut, dass die Landesinitiative bei der Entwicklung von Bauflächen an Bahnstrecken auch den Lärmschutz im Blick habe.

Schienenverkehr muss mitwachsen

An der Landesinitiative beteiligt sind auch das Verkehrsministerium und Vertreter von Deutscher Bahn und Verkehrsverbünden. Denn klar ist auch: Das Konzept der vermehrten Ansiedlung von Pendlern an den Schienenstrecken im Umland wird nur gelingen, wenn ein leistungsfähiger Schienenverkehr diese Wohnlagen auch attraktiv macht. Derzeit ist das vielerorts dank niedrigen Taktungen, überfüllten Zügen, vergammelten Bahnhöfen und hohen Verspätungen nicht der Fall.

Der Geschäftsführer der BahnflächenEntwicklungsGesellschaft NRW, Thomas Lennertz, stellte fest, dass Bahnhöfe im Umkreis neuer Siedlungen modernisiert und ausgebaut werden müssten. Als Beispiele nannte er zusätzliche Fahrradständer oder Bahnsteige. Beim Großprojekt „6-Seen-Wedau“ in Duisburg – hier wird ein ehemaliges Bahngelände mit Wohnungen bebaut – soll sogar eine alte Bahnstrecke wiederbelebt werden und einen neuen Bahnhof bekommen.

Dieser redaktionelle Beitrag wurde von Haus & Grund Rheinland Westfalen verfasst.

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