CDU und FDP schlagen Pilotprojekt zum Wohnungstausch in NRW vor

Nachdem die Kinder aus dem Haus sind, leben viele ältere Paare in zu großen Wohnungen, deren Pflege ihnen mit der Zeit zur Last wird – vor allem, wenn ein Garten dazugehört. Mangelnde Barrierefreiheit kommt dazu. Ein Wohnungstausch mit einer jungen Familie, die eine große Wohnung sucht, wäre die Lösung. Weil das bislang kaum umsetzbar ist, überlegt NRW jetzt „Starthilfe“ zu leisten.

Pilotprojekt zum Wohnungstausch in NRW: Kann das klappen?

Nachdem die Kinder aus dem Haus sind, leben viele ältere Paare in zu großen Wohnungen, deren Pflege ihnen mit der Zeit zur Last wird – vor allem, wenn ein Garten dazugehört. Mangelnde Barrierefreiheit kommt dazu. Ein Wohnungstausch mit einer jungen Familie, die eine große Wohnung sucht, wäre die Lösung. Weil das bislang kaum umsetzbar ist, überlegt NRW jetzt „Starthilfe“ zu leisten.

Düsseldorf. Die NRW-Landtagsfraktionen von CDU und FDP schlagen ein Pilotprojekt zum Wohnungstausch vor. Das geht aus einem Antrag hervor, der Haus & Grund Rheinland Westfalen vorliegt und von den beiden Fraktionen jetzt in den Landtag eingebracht wird. Das zweijährige Modellprojekt soll in 10 Modellkommunen den Versuch unternehmen, mit Fördermaßnahmen einen Wohnungstausch zwischen 1.000 Familien und 1.000 Senioren oder Paaren anzustoßen.

Hintergrund der Idee ist ein Dilemma: Auf der einen Seite benötigen viele Menschen das große, angestammte Heim im Alter nicht mehr. Wenn die Kinder aus dem Haus sind, sinkt der Platzbedarf. Die Gartenpflege fällt zunehmend zur Last, die Treppe wird zum Hindernis. Zugleich suchen viele junge Familien händeringend nach großem Wohnraum. Die offensichtliche Lösung wäre ein Umzug der älteren Menschen in kleinere Wohnungen, die möglichst seniorengerecht zu ertüchtigen wären – und eine Übernahme ihrer großen bisherigen Domizile durch junge Familien.

Land will Wohnungstausch mit Förderung ermöglichen

Allerdings kommt es von selbst in der Praxis fast nie zu solchen Tauschaktionen. Ein wichtiger Grund: Wer jahrzehntelang in seiner Behausung wohnt, zahlt in der Regel eine sehr günstige, alte Bestandsmiete. Beim Wechsel in eine kleinere Wohnung fiele die monatliche Mietbelastung oft höher aus als bisher in der größeren Wohnung. Hinzu kommen hohe Kosten für den Umzug und eventuell auch einen altersgerechten Umbau des neuen Domizils. Finanziell lohnt sich der Wohnungstausch für die älteren Menschen also nicht.

Genau hier setzen CDU und FDP bei der Idee zu ihrem Modellprojekt an: Die Wohnungstauscher sollen finanziell gefördert werden. Angedacht ist eine Unterstützung des Umzugs in Höhe von 5.000 Euro sowie eine Förderung für Renovierung und energetische Modernisierung in Höhe von weiteren 5.000 Euro. Damit sollen auch Arbeiten finanziert werden, die Barrieren reduzieren. Vor allem aber möchte das Land dafür sorgen, dass die Wohnungstauscher für 5 Jahre weiter ihren bisherigen Quadratmeter-Mietpreis zahlen.

Wohnungstausch: Haus & Grund sieht Chancen und Herausforderungen

„Das ist grundsätzlich eine interessante Idee, die wir unterstützen“, meint Erik Uwe Amaya, Verbandsdirektor von Haus & Grund Rheinland Westfalen. „Hier besteht die Chance, ein Verteilungsproblem zu lösen, das auf dem Wohnungsmarkt tatsächlich besteht.“ Ob sich die Chance mit den Plänen von CDU und FDP wirklich nutzen lasse, bleibe allerdings die Frage. „Es käme wirklich auf einen Versuch an, um zu sehen, ob das in der Praxis funktionieren kann. Ich finde, den Versuch wäre es wert.“

Dieser redaktionelle Beitrag wurde von Haus & Grund Rheinland Westfalen verfasst.

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