Die Wohnkosten dürfen nicht weiter steigen – deswegen sieht Haus & Grund eine Pflichtversicherung gegen Elementarschäden kritisch. Nichtsdestotrotz wird ein Versicherungsschutz künftig für immer mehr Eigentümer sinnvoll sein. Deswegen begrüßt der Verband die Idee, die Versicherungen dazu zu verpflichten, jedem eine Police anzubieten, der eine haben möchte.
Berlin/Düsseldorf. „Die Kosten des Wohnens haben für viele Menschen die Grenze des Tragbaren erreicht. Deshalb darf es keine Pflichtversicherung für Elementarschäden geben.“ Das sagte Haus & Grund-Präsident Kai Warnecke anlässlich des Treffens von Bundeskanzler Olaf Scholz mit den Länderchefs in Berlin am Donnerstag (20. Juni 2024).
Mit Blick auf die jüngsten Hochwasserereignisse in Bayern und Baden-Württemberg kritisierte er die Forderung der Länder nach einer Pflichtversicherung. „Es muss doch erste Aufgabe der Politik sein, solche Schadensfälle zu verhindern. Prävention ist das Gebot der Stunde. Mit einer Pflichtversicherung würde sich der Staat viel zu einfach aus der Verantwortung stehlen können“, erläuterte Warnecke.
Angebotspflicht für Versicherungen sinnvoll
Er ergänzte, dass eine Pflicht zum Angebot einer Elementarschadenzusatzversicherung durch die Versicherer an alle Eigentümer eine Möglichkeit wäre, die Verbreitung dieser Versicherungen zu steigern. „Aufgrund zunehmender Wetterextreme wird eine Versicherung gegen Elementarschäden für immer mehr Eigentümer sinnvoll. Darüber muss mehr aufgeklärt werden. Aber jeder muss selbst entscheiden können“, forderte Warnecke.
Er rechne zudem nicht damit, dass die Kosten für eine Versicherung für jeden sinken würden, wenn alle eine abschlössen. Das sei ein Irrglaube, weil der Markt der Rückversicherer ein globaler sei und der deutsche Markt viel zu wenig Gewicht habe. Auch Erik Uwe Amaya, Verbandsdirektor vom Landesverband Haus & Grund Rheinland Westfalen, bezog am Sonntag in der WDR-Fernsehsendung „Aktuelle Stunde“ Stellung zur Debatte um die Pflichtversicherung und sprach sich für eine Angebotspflicht aus. Den ganzen Beitrag sehen Sie hier:
Angebotspflicht für Versicherer statt Versicherungspflicht für Eigentümer: Dafür sprach sich Erik Uwe Amaya im WDR-Interview zur Elementarschadenversicherung aus.
Bitte beachten Sie, dass dieser Artikel nach seiner Veröffentlichung nicht mehr aktualisiert wird. Das Veröffentlichungsdatum ist über der Überschrift angegeben.