Neue Gasheizung einbauen: Wenn es nach Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) geht, ist das nicht mehr lange erlaubt.
Das Aus für die Ölheizung, aber auch für die bislang so beliebte Gastherme könnte schneller kommen als erwartet: Ein durchgesickerter Gesetzentwurf aus dem Wirtschafts- und Klimaschutzministerium zeigt, dass Minister Robert Habeck (Grüne) das Ende schon für 2024 durchsetzen will. Der Entwurf ist innerhalb der Bundesregierung offenbar nicht abgestimmt.
Berlin/Düsseldorf. Schon ab nächstem Jahr sollen in Deutschland keine neue Ölheizung und keine neue Gasheizung mehr gebaut werden können. Das plant zumindest Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne), wie jetzt durchgesickert ist. Dazu plant Habeck, das Gebäudeenergiegesetz (GEG) zu ändern – ein erster Gesetzentwurf dazu ist gestern (27. Februar 2023) an die Medien durchgesickert.
Zuerst berichtete die BILD-Zeitung darüber: In ihrer Ausgabe vom Dienstag schreibt sie, nach Habecks Plänen dürften ab 2024 nur noch solche Heizungen gebaut werden, die „auf Basis von mindestens 65 Prozent erneuerbarer Energien“ arbeiten. Dieser Grenzwert ist nach Experten-Einschätzung allerdings so hoch, dass in der Praxis nur noch Wärmepumpen, Biomasse-Heizkessel oder Fernwärmeanschlüsse gebaut würden.
Betriebsdauer bestehender Heizungen soll begrenzt werden
Muss eine Öl- oder Gasheizung durch einen technischen Defekt ausgetauscht werden, soll es eine Übergangsfrist von drei Jahren geben, bis die 65-Prozent-Regel zu erfüllen ist. Außerdem möchte Habeck die Nutzung von Öl- und Gasthermen über eine Betriebsdauer von mehr als 30 Jahren hinweg verbieten. So soll verhindert werden, dass bereits bestehende Altanlagen einfach unbegrenzt weiterbetrieben werden können.
Ab 2045, so die Medienberichte, wäre das Heizen mit den fossilen Brennstoffen Heizöl oder Gas in Deutschland dann komplett verboten. Insgesamt hat Habecks Gesetzentwurf einen Umfang von 92 Seiten. Das umfangreiche Papier liegt Haus & Grund Deutschland bereits vor und wird derzeit analysiert. Weitere Details zu den Plänen können daher zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht berichtet werden.
Haus & Grund: Pläne von Habeck für Heizungsaustausch praxisfern
Eine erste Einschätzung kann man jedoch bereits vornehmen. Und die fällt aus Sicht der Hauseigentümer nicht positiv aus. „Nach einem heute bekannt gewordenen Gesetzentwurf aus dem Klimaschutzministerium von Robert Habeck sollen auf Immobilieneigentümer in den kommenden Jahren immense Kosten zukommen“, schreibt Haus & Grund Deutschland in einer aktuellen Presseerklärung zu Habecks Plänen.
„Der Entwurf ist gespickt mit zahlreichen Pflichten und Detailvorgaben, ohne dass klar wird, wie diese in der Praxis umgesetzt werden können. Oftmals existieren für geforderte Änderungen keine praxistauglichen und finanzierbaren Lösungen“, kritisierte Verbandspräsident Kai Warnecke gemäß der Mitteilung, die am Montagabend (27. Februar 2023) veröffentlicht wurde.
Nachdem Minister Habeck bei seinem Entwurf einzig den Klimaschutz im Blick gehabt habe, sei es nun Aufgabe der restlichen Bundesregierung, die praktischen Auswirkungen auf die Bürger zu berücksichtigen. „Bundeskanzler Scholz muss nun dafür sorgen, dass die Energiewende im Gebäudebestand die Bürgerinnen und Bürger nicht überfordert. Ansonsten enden Habecks Pläne in einem Desaster“, sagte Warnecke.
Dieser redaktionelle Beitrag wurde von Haus & Grund Rheinland Westfalen verfasst.