Moderne Fenster müssen heute vielen Anforderungen genügen und sind mit Wärmeschutzverglasung und modernen Rahmen echte Energiesparer- und Hightech-Bauteile. Mitunter lassen sie sich sogar in die Smart-Home-Technik integrieren. Einige moderne Gläser muss man nicht einmal mehr putzen. Wir geben einen Überblick, welche Möglichkeiten sich bieten.
Berlin. Fenster sind entscheidende Bauteile in der Gebäudehülle. Sie schützen nicht nur vor Kälte, sondern können auch Hitze und Lärm fernhalten und Einbrechern das Leben schwerer machen. Wie viele andere Lebensbereiche werden auch Fenster heutzutage smarter und lassen sich in die gesamte Haustechnik integrieren.
Um für Gebäude und Nutzer die passende Lösung zu finden, sollten Fensterbauunternehmen hinzugezogen werden. Dies gilt umso mehr, da der Klimawandel und Starkwetterereignisse wachsende Anforderungen an Fenster stellen. Auch ist die Zusammenarbeit mit Fachbetrieben oft die Voraussetzung für Fördergelder.
Technisch hat sich in den vergangenen Jahren bei Verglasung und Rahmen viel getan. „Moderne Fenster sind heute durch Wärmeschutzverglasung und moderne Rahmen echte Energie- und Hightech-Bauteile“, erklärt Frank Lange, Geschäftsführer vom Verband Fenster + Fassade (VFF). Fenster und Fenstertüren seien heute so gut, dass sie nicht nur wenig Wärme nach außen abgeben, sondern auch das Sonnenlicht für die Innenräume nutzen.
U-Wert beachten
Der entscheidende Kennwert für die Wärmedämmung ist der sogenannte U-Wert, genauer gesagt UW-Wert (w steht für window, also Fenster). Bei der Auswahl neuer Fenster sollte man darauf schauen. „Denn je kleiner der U-Wert, desto geringer der Wärmeverlust“, erläutert Lange. „Dieser Wert steht für Wärmedurchgangskoeffizient und beschreibt den Wärmestrom, der durch ein Bauteil fließt.“
Beschrieben wird damit die Wärmemenge pro Quadratmeter, die über den Rahmen und die Verglasung der Fenster von der warmen zur kalten Seite verloren geht. Daneben ist der U-Wert ein wichtiges Kriterium für die staatliche Förderung über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) oder die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Denn um eine staatliche Förderung des Bundes beispielsweise bei der energetischen Sanierung mit neuen Fenstern zu erhalten, dürfen diese einen UW-Wert von höchstens 0,95 W/(m²K) aufweisen.
Guter Wärmeschutz mit Vakuum-Isolierglas
Einen solchen Wert erreicht man beispielsweise mit Vakuum-Isolierglas. Wie der Name schon sagt, besteht zwischen den Fenstergläsern ein Hohlraum, der Wärme und Schall weitgehend zurückhält. „Derlei Gläser sind leichter und dünner als eine Dreifachverglasung, allerdings auch teurer und deshalb ein Nischenprodukt“, weiß Jürgen Benitz-Wildenburg vom Institut für Fenstertechnik (Ift) Rosenheim. Aber auch mit einer Dreifachverglasung lässt sich ein Wert von 0,95 W/(m²K) oder besser erreichen. Vorgeschrieben ist im Neubau derzeit ein U-Wert von 1,3.
Nicht zu vergessen der Sonnenschutz. Hier können alternativ zu mechanischen Varianten moderne Sonnenschutzgläser verhindern, dass sich die Räume im Sommer zu sehr aufheizen. Dabei lassen die Gläser das Tageslicht in das Innere des Raumes, gleichzeitig wird durch hauchdünne auf das Glas aufgebrachte Sonnenschutzschichten, die für Reflexion und Absorption sorgen, eine zu starke Sonneneinstrahlung in den Raum verhindert.
Allerdings reduziert sich bei diesem statischen Sonnenschutz auch die Nutzung der kostenlosen Sonnenenergie in der Heizperiode. Andere Fenstergläser wieder machen das Fensterputzen obsolet. So sorgt eine pyrolytische Spezialbeschichtung dafür, dass die UV-Strahlen im Tageslicht in Verbindung mit Regenwasser den Schmutz auf der Scheibe in wenigen Tagen zersetzen. Diese Variante eignet sich besonders für schlecht zugängliche Fensterflächen oder Dachverglasungen, beispielsweise bei Wintergärten.
Besserer Einbruchschutz durch Hightech
Hightech-Fenster zeichnen sich nicht nur durch hochmoderne Gläser, sondern vor allem auch durch moderne Fensterrahmen aus Kunststoff, Aluminium oder Holz aus. Je nach Voraussetzung können die Varianten innen und außen kombiniert werden. Fenstermaße von 2,50 bis 3,50 Meter in der Breite und Höhe sind dabei keine Seltenheit. Manche Hersteller ermöglichen sogar Flächen von bis zu 15 Quadratmetern. Auch Türbreiten von mehreren Metern sind durchaus üblich.
„Dabei lassen sich die Hebe-Schiebe-Türen manuell oder elektrisch leicht bedienen“, betont Lange. Und wer noch mehr Komfort möchte, könne bei der Wahl der Tür die sogenannte Soft-Close-Funktion einbinden. Hightech-Fensterrahmen bieten daneben einen noch besseren Einbruchschutz. Hier sollte man die Widerstandsklasse beachten. Und im Fensterglas integrierte Glasbruchmelder können zudem Alarm schlagen, wenn ein Fenster gewaltsam geöffnet wird.
Auch sonst hat im Fensterbau längst die smarte Technik Einzug gehalten. So werden Fenster ganz selbstverständlich mit der gesamten Haustechnik verbunden: Wird beispielsweise das Fenster geöffnet, schaltet sich die Heizung automatisch ab. Oder aber die smarte Technik sorgt für eine regelmäßige Lüftung.
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