IW-Studie: Wohnungsbedarf und Leerstand

Das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) hat untersucht, wie viele neue Wohnungen in Deutschland benötigt werden und wie gut der Neubau diese Zahlen erreicht. Wie zu erahnen war: Gerade die Metropolen hinken teilweise erheblich hinterher. Zugleich wird auf dem Land oft viel mehr gebaut, als sinnvoll wäre – hier drohen die Leerstände der Zukunft zu entstehen.

Das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) hat untersucht, wie viele neue Wohnungen in Deutschland benötigt werden und wie gut der Neubau diese Zahlen erreicht. Wie zu erahnen war: Gerade die Metropolen hinken teilweise erheblich hinterher. Zugleich wird auf dem Land oft viel mehr gebaut, als sinnvoll wäre – hier drohen die Leerstände der Zukunft zu entstehen.

Berlin. Um den Wohnungsbedarf zu decken, müssten bundesweit bis 2020 pro Jahr 341.700 neue Wohnungen errichtet werden, davon 62.800 in den sieben größten deutschen Städten. Das ist ein zentrales Ergebnis der jüngst vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) veröffentlichten Studie „Ist der Wohnungsbau auf dem richtigen Weg?“.

Ein Schwerpunkt der Studie liegt auf den Ballungszentren: In den sieben größten deutschen Städten wurden zwischen 2016 und 2018 nur 71 Prozent der benötigten Wohnungen fertiggestellt. Die Metropolen hinken dem Bedarf unterschiedlich weit hinterher. Hamburg, Düsseldorf und Frankfurt am Main erreichten Quoten von über 78 Prozent, Stuttgart und Köln dagegen nur 56 und 46 Prozent. Diese Entwicklung hat direkte Auswirkungen auf die Mieten, so die Wissenschaftler: In Hamburg, Frankfurt am Main und Düsseldorf fallen die Mietsteigerungen schwächer aus als in Berlin, München oder Köln.

Gefahr von Leerstand: Oft wird gebaut, wo kein neuer Wohnraum benötigt wird

Während in den Ballungszentren zu wenige Wohnungen entstehen, wird in vielen strukturschwachen Landkreisen und Städten zu viel gebaut. In 69 der 401 kreisfreien Städte und Landkreise sind in den vergangenen zwei Jahren über 50 Prozent mehr Wohnungen entstanden als tatsächlich benötigt werden.

In das IW-Wohnungsbedarfsmodell sind unter anderem die Prognosen der demografischen Entwicklung und des altersabhängigen Wohnungskonsums, der derzeitige Leerstand und die Bautätigkeit eingegangen. Ziel der Studie ist, lokalen und bundesdeutschen Politikern, aber auch privaten Akteuren einen Überblick über die Entwicklung der Kreise zu bieten und dabei auch Fehlsteuerungen zu identifizieren.

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