Landesverbandstag mit Thomas Kutschaty: Offene Worte zur Wohnungspolitik in der Zeitenwende

Private Vermieter sind genau wie ihre Mieter in Sorge vor dem kommenden Winter. Explodierende Kosten für Strom und Gas sowie drohende Versorgungsengpässe dominierten daher auch den politischen Meinungsaustausch auf dem Landesverbandstag von Haus & Grund Rheinland Westfalen, der am Samstag in Viersen Eigentümer und Spitzenpolitik zusammen brachte.

Private Vermieter sind genau wie ihre Mieter in Sorge vor dem kommenden Winter. Explodierende Kosten für Strom und Gas sowie drohende Versorgungsengpässe dominierten daher auch den politischen Meinungsaustausch auf dem Landesverbandstag von Haus & Grund Rheinland Westfalen, der am Samstag in Viersen Eigentümer und Spitzenpolitik zusammen brachte.

Viersen. Der Landesverband Haus & Grund Rheinland Westfalen hat am Samstag (10. September 2022) in der Festhalle Viersen seinen diesjährigen Landesverbandstag gefeiert. Hunderte Teilnehmer waren gekommen, darunter zahlreiche Ehrengäste aus Bundes- und Landespolitik sowie Verbänden der Immobilienwirtschaft (eine Liste der Ehrengäste finden Sie unter diesem Artikel). In der 107-jährigen Geschichte des Landesverbandes war es das erste Mal, dass der Landesverbandstag in Viersen stattfand.

Der Präsident von Haus & Grund Rheinland Westfalen, Konrad Adenauer, begrüßte die Gäste gut gelaunt zum Festakt. Dabei eröffnete der Enkel des gleichnamigen Bundeskanzlers auch direkt den Austausch offener Worte zur aktuellen wirtschaftlichen und politischen Lage, der diesen Landesverbandstag prägen sollte: „Der kommende Winter macht uns Sorgen“, sagte Adenauer. „Meine private Meinung ist, dass wir unsere drei laufenden Atomkraftwerke auf unbestimmte Zeit weiter laufen lassen und die notwendigen Brennelemente heute kaufen müssen.“

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Landesverbandspräsident Konrad Adenauer bezog Stellung zur Energiekrise.

Auch die zum letzten Jahreswechsel abgeschalteten Reaktoren sollten wieder angefahren werden. „Wer das nicht tut, versündigt sich am Wohl des deutschen Volkes“, warnte Adenauer und erntete zustimmenden Applaus. Zugleich begrüßte Adenauer die Bemühungen für eine Reform der Strompreisbildung. Der Verbandspräsident forderte außerdem zielgenaue Hilfen für bedürftige Menschen statt Entlastungspakete nach dem Gießkannenprinzip. Mit Blick auf die Reformen von Grundsteuer und CO2-Bepreisung mahnte er: „Die Haus- und Grundeigentümer sind nicht die Buhmänner der Nation, sondern gehen einer staatstragenden Tätigkeit nach. Wir haben in unser Gemeinwesen investiert“, betonte Adenauer.

Thomas Kutschaty: Wohnungspolitik in der Zeitenwende

Diese Leistung erkannte auch der Festredner an. Thomas Kutschaty, Partei- und Fraktionsvorsitzender der NRW-SPD, machte deutlich, dass er darum weiß, wie die privaten Kleinvermieter mit ihrer Zurückhaltung bei Mieterhöhungen zu bezahlbarem Wohnen beitragen. Auch wenn sich die SPD im Zweifel immer hinter die Mieter stellt: „Wir sind keine Gegner. Meine Gegner sind die Wucherer auf dem Wohnungsmarkt, die Notsituationen ausnutzen, Horrormieten verlangen oder Wohnungen verkommen lassen. Meine Gegner sind anonyme Wohnungskonzerne“, betonte Kutschaty.

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Thomas Kutschaty (SPD): Deutliche Worte und klare Positionsbestimmung zu den aktuellen Herausforderungen.

Er lobte, dass die privaten Kleinvermieter sich ihrer sozialen Verantwortung bewusst seien. Sie sollten auch zukünftig in der Lage sein, so verantwortungsvoll vermieten zu können: „Vermieten muss sich auch lohnen. Jetzt und in Zukunft. Das ist für die SPD völlig klar.“ Zur aktuellen Lage explodierender Wohnnebenkosten sagte Kutschaty, der auch stellvertretender SPD-Bundesvorsitzender ist: „Die privaten Vermieterinnen und Vermieter dürfen nicht die Risiken der Energiekrise tragen.“ Es sei die Stunde eines starken Sozialstaats, um die Lasten der Krise gerecht zu verteilen. „Und dazu brauchen wir eben die Entlastungspakete, wir brauchen die Strompreisbremse.“

Außerdem forderte Kutschaty auch eine Gaspreisbremse: „Ganz gleich, ob auf europäischer oder auf nationaler Ebene.“ Um die Energieversorgung zu sichern und Zahlungsausfälle aufzufangen, brauche es einen Rettungsschirm für Stadtwerke. Mit dieser neuen Forderung sandte der ehemalige NRW-Justizminister eine Botschaft aus, die anschließend von der Deutschen Presseagentur verbreitet wurde. So kam der Landesverbandstag von Haus & Grund Rheinland Westfalen bundesweit in die Schlagzeilen, praktisch alle großen Medien des Landes berichteten darüber, von der FAZ über die  Süddeutsche Zeitung, die Zeit, den Stern, RTL und n-tv, auch der Kölner Stadt-Anzeiger, der Bonner General-Anzeiger, die Rheinische Post und viele andere mehr.

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Der ehemalige NRW-Justizminister stellte klar: Vermieten muss sich lohnen.

Warnecke fordert Umdenken in der Energiepolitik

Im Vorfeld war eigentlich Ex-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart als Festredner angekündigt worden – doch der hatte kurz vor der Veranstaltung wegen eines Pflichttermins in seinem Wahlkreis abgesagt. Nicht nehmen ließ sich dagegen der Präsident von Haus & Grund Deutschland seinen Besuch in Viersen, obwohl er dazu vom zeitgleich stattfindenden CDU-Bundesparteitag an den Niederrhein eilen musste. Dr. Kai Warnecke hielt ein Grußwort, in dem er den Mitgliedern über die Lage im politischen Berlin berichtete. Dabei kritisierte er die Ampelkoalition für ihre Energiepolitik und machte einen Vorschlag, wie die Energieversorgung zu verbessern wäre.

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Dr. Kai Warnecke: Der Präsident von Haus & Grund Deutschland kritisierte die Energiepolitik der Bundesregierung scharf.

„Brechen Sie doch endlich das Monopol der Energieversorger auf und ermöglichen Sie Mieterstrom“, sagte Warnecke. „Man muss sich doch nicht wundern, wenn es so wenig Solardächer gibt, wenn der erzeugte Strom  nicht an die Mieter verkauft werden kann. Es wäre so einfach. Wir Eigentümerinnen und Eigentümer würden gerne Energie liefern.“ Ein weiteres Grußwort kam von der Viersener Bürgermeisterin Sabine Anemüller (SPD). Sie freute sich, die Teilnehmer in ihrer Stadt begrüßen zu dürfen und stellte den aus ganz Nordrhein-Westfalen angereisten Teilnehmern stolz ihre Kommune vor.

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Viersens Bürgermeisterin Sabine Anemüller (SPD) begrüßte die Teilnehmer in ihrer Stadt.

Haus & Grund Rheinland Westfalen feiert erfolgreiches Geschäftsjahr

Eine echte Erfolgsbilanz konnte Verbandsdirektor Erik Uwe Amaya für das abgelaufene Geschäftsjahr von Haus & Grund Rheinland Westfalen ziehen. Amaya berichtete davon, wie die Verbandsführung vor der Landtagswahl mit den Vorsitzenden von CDU, FDP, SPD  und Bündnis 90/Die Grünen gesprochen hatte. Der Landesverband pflegt eben – parteipolitisch unabhängig – hervorragende Beziehungen zu allen relevanten Parteispitzen. Und das hat sich auch im jüngsten Geschäftsjahr wieder ausgezahlt.

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Erfolgreiches Geschäftsjahr: Erik Uwe Amaya konnte eine positive Bilanz ziehen.

Durch sein politisches Engagement konnte der Landesverband unter anderem darauf hinwirken, dass die Straßenausbaubeiträge in Nordrhein-Westfalen niemand mehr zahlen muss und dass ein Förderprogramm dieses Jahr die Last der hohen Grunderwerbsteuer in NRW mindert – und das nicht nur beim Ersterwerb. Flankiert wurde die politische Arbeit erneut durch eine sehr erfolgreiche Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Der Landesverband war einmal mehr auf allen Kanälen präsent. Die Berichterstattung über den Landesverbandstag selbst sollte das in den folgenden Tagen eindrücklich untermauern.

Hier finden Sie den Geschäftsbericht 2021-2022 von Haus & Grund Rheinland Westfalen zum Download.

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Hunderte Gäste waren in die Festhalle Viersen gekommen.

Mischung aus Information und Unterhaltung begeistert das Publikum

Den Festakt begleitete einmal mehr die Rheinisch-Bergische-Bläserphilharmonie aus Bensberg unter der Leitung von Dirigentin Kerith Müller. Die rund 35 Musikerinnen und Musiker spielten Medleys der größten Hits der 70er Jahre synchron zu passenden Videos aus den wilden 70ern und einer bunten Lichtshow. Zu den Klängen von Saturday Night Fever durfte natürlich die Disco-Kugel nicht fehlen. Auch die Stücke von Stevie Wonder oder den Blues Brothers sorgten beim Publikum für gute Laune. Die Musiker erhielten stehende Ovationen und durften die Bühne erst nach einer Zugabe wieder verlassen. Sie intonierten „Fanfare for Rocky“ – die Filmmusik aus den ersten Rocky-Filmen mit Sylvester Stallone.

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Die Rheinisch-Bergische Bläserphilharmonie begeisterte das Publikum mit den größten Hits der 70er.

Vor und nach dem Festakt hatten die Besucher die Gelegenheit, sich bei Sekt und Fingerfood im Austeller-Parcours über die neuesten Trends, Produkte und Dienstleistungen rund um die eigene Immobilie zu informieren. Davon machten sie regen Gebrauch. „Die gelungene Mischung aus Informationen, Gaumenfreuden, politischen Vorträgen und musikalischer Unterhaltung ist einmal mehr richtig gut angekommen“, freute sich Landesverbandspräsident Konrad Adenauer nach der gelungenen Veranstaltung.

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Reger Andrang im Aussteller-Parcours mit dem tollen Fingerfood-Buffet.

Mitgliederversammlung: Konrad Adenauer wiedergewählt

Seinen Auftakt hatte der Landesverbandstag der Tradition folgend mit der Mitgliederversammlung des Landesverbandes genommen. Verbandsdirektor Erik Uwe Amaya konnte bilanzieren, dass die Zahl der Mitglieder sogar stärker gewachsen ist als im Vorjahr. Mit einem Plus von 1,16 Prozent stieg die Zahl der Mitglieder in den Ortsvereinen von Haus & Grund Rheinland Westfalen auf über 106.000. Dass dies trotz der in weiten Teilen des Geschäftsjahres noch gegebenen Einschränkungen durch die Corona-Pandemie erreicht werden konnte, ist sein großer Erfolg für den Eigentümerverband.

Wer erfolgreich ist, tut gut daran, Kurs zu halten: Darin waren sich die Mitglieder des Landesverbandes einig. Die Mitgliederversammlung bestätigte einstimmig den Präsidenten, Konrad Adenauer, in seinem Amt: Der Enkel des gleichnamigen Bundeskanzlers wurde für eine zweite dreijährige Amtszeit  wiedergewählt. Auch Vizepräsident Dr. Johann Werner Fliescher, Schatzmeisterin Luzie Pingen und Präsidiumsmitglied Dr. Thomas Gutknecht wurden erneut für weitere drei Jahre gewählt. Ebenfalls im Amt bestätigt wurden die Vorstandsmitglieder Dr. Heiner Kaumanns aus Neuss, Peter Müller aus Bergisch Gladbach, Johannes Gastreich aus Eschweiler und Henner Sander aus Moers.

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Der frisch wiedergewählte Vorstand von Haus & Grund Rheinland Westfalen: Volker Steffen, Henner Sander, Dr. Heiner Kaumanns, Max Schunke, Peter Müller, Hermann-Josef Richter, Dr. Johann Werner Fliescher, Luzie Pingen, Roman Bühner-Lomberg, Konrad Adenauer, Erik Uwe Amaya, Markus Engels, Dr. Thomas Gutknecht (nicht im Bild: Johannes Gastreich)

Seinen Ausklang fand der Landesverbandstag wie in jedem Jahr mit einem Abendessen für die Verbandsvertreter und Ehrengäste. Dazu war auch NRW-Finanzminister Dr. Marcus Optendrenk eigens vom zeitgleich stattfindenden CDU-Bundesparteitag in seine Heimat geeilt, um zumindest noch eine Tischrede halten zu können. Dass mit Finanzminister Optendrenk, Oppositionsführer Kutschaty und zahlreichen anwesenden Abgeordneten noch ausgiebig der offene Meinungsaustausch vertieft wurde, versteht sich von selbst. „Unser Landesverbandstag bot dieses Jahr in einer schwierigen Zeit ein wertvolles Diskussionsforum und wir freuen uns sehr, dass so viele Spitzenpolitiker dabei gewesen sind“, resümierte Verbandsdirektor Erik Uwe Amaya.

Viele weitere Impressionen vom Landesverbandstag 2022 finden Sie hier.

Den Festakt können Sie sich in Kürze in voller Länge auf unserem Youtube-Kanal ansehen.

Jetzt für den Landesverbandstag 2023 vormerken lassen!

Viele Teilnehmer waren so begeistert vom Landesverbandstag, dass sie sich gleich für das nächste Jahr haben vormerken lassen. Wann und wo die Veranstaltung dann stattfinden wird, steht bislang noch nicht fest. Wer sich bereits jetzt vormerken lässt, erfährt es jedoch als Erster, wenn es soweit ist. Wer sich ebenfalls vormerken lassen möchte und auf dem Landesverbandstag die Gelegenheit dazu verpasst hat, kann sich auch hier online voranmelden.

Ehrengäste beim Landesverbandstag 2022:

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Viel Polit-Prominenz auf dem Landesverbandstag mit den Gastgebern von Haus & Grund (v.l.): Dr. Johann Werner Fliescher, Dietmar Brockes (FDP), Sabine Anemüller (SPD), Tim Willing, Ralf Witzel (FDP), Angela Freimuth (FDP), Konrad Adenauer, Thomas Kutschaty (SPD), Jochen Ritter (CDU), Guido Görtz, (CDU), Sebastian Watermeier (SPD), Erik Uwe Amaya

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Dr.-Ing. Heinrich Bökamp, Deborah Dautzenberg, Christoph Spieker, Rudolf Graaff, Ursula Graaff, Hans-Jochem Witzke

Festredner:

Konrad Adenauer, Präsident Haus & Grund Rheinland Westfalen
Erik Uwe Amaya, Verbandsdirektor Haus & Grund Rheinland Westfalen
Sabine Anemüller (SPD), Bürgermeisterin Viersen
Dr. Kai H. Warnecke, Präsident Haus & Grund Deutschland
Thomas Kutschaty (SPD), Partei- und Fraktionsvorsitzender NRW-SPD, stellv SPD-Bundesvorsitzender und NRW-Justizminister a.D.
Tim Willing, Vorsitzender Haus & Grund Viersen

Vertreter der Landesregierung:

Dr. Marcus Optendrenk (CDU), Minister der Finanzen des Landes Nordrhein-Westfalen (nur Abendessen)
Deborah Dautzenberg, Abteilungsleiterin Wohnungsbau, Wohnungs- und Siedlungsentwicklung, Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen

Mitglieder des Landtages:

Dietmar Brockes (FDP), Mitglied des Landtages
Angela Freimuth (FDP), Mitglied des Landtages, wohnungspolit. Sprecherin
Guido Görtz (CDU), Mitglied des Landtages
Jochen Ritter (CDU), Mitglied des Landtages, wohnungspolit. Sprecher
Sebastian Watermeier (SPD), Mitglied des Landtages, wohnungspolit. Sprecher
Ralf Witzel (FDP), Mitglied des Landtages

Spitzenvertreter anderer Verbände:

Dr.-Ing. Heinrich Bökamp, Präsident Ingenieurkammer-Bau NRW
Rudolf Graaff, Beigeordneter Städte- und Gemeindebund NRW
Nadja Kreuz, Präsidiumsmitglied Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau NRW
Christoph Lau, Hauptgeschäftsführer Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau NRW
Beate Schirrmeister-Heinen, Vizepräsidentin Städte- und Gemeindebund NRW
Christoph Spieker M. A., Hauptgeschäftsführer Ingenieurkammer-Bau NRW
Hans-Jochem Witzke, Vorsitzender Deutscher Mieterbund NRW

Vertreter der Kommunalpolitik:

Udo van Neer (FDP), stellv. Landrat Kreis Viersen
Willy Bouren (CDU), Ortsbürgermeister  Viersen
Christian Canzler (CDU), Erster Beigeordneter und Stadtkämmerer Viersen
Henriette Gehse (CDU), Mitglied des Kreistages
Reinhardt Lüger (CDU), Mitglied des Kreistages

Dieser redaktionelle Beitrag wurde von Haus & Grund Rheinland Westfalen verfasst.

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