Öffentliche Wohnraumförderung: Bilanz 2022 zeigt große Herausforderungen

Öffentliche Wohnraumförderung: Bilanz 2022 zeigt große Herausforderungen

Der Neubau öffentlich geförderter Mietwohnungen in NRW ist letztes Jahr um knapp ein Viertel zurückgegangen. Gestiegene Baukosten und Zinsen, Energiepreise und Materialkosten, Fachkräftemangel und Materialknappheit sind allerdings für alle Investoren ein Problem – auch für staatliche, betont Haus & Grund Rheinland Westfalen mit Blick auf die Herausforderungen der Gegenwart.

Der Neubau öffentlich geförderter Mietwohnungen in NRW ist letztes Jahr um knapp ein Viertel zurückgegangen. Gestiegene Baukosten und Zinsen, Energiepreise und Materialkosten, Fachkräftemangel und Materialknappheit sind allerdings für alle Investoren ein Problem – auch für staatliche, betont Haus & Grund Rheinland Westfalen mit Blick auf die Herausforderungen der Gegenwart.

Düsseldorf. NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU) hat am Freitag (10. Februar 2022) die neuesten Zahlen zum geförderten Wohnungsbau in NRW bekannt gegeben. Demnach wurden 1,1 Milliarden Euro investiert und 7.919 Wohnungen bewilligt. Das sind 8 Prozent mehr als im Vorjahr. Der öffentlich geförderte Mietwohnungsbau brach allerdings ein: Die 3.993 neu bewilligten Wohnungen bedeuten ein Minus von 23,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Mietwohnungsbau und die Modernisierungsförderung waren 2022 mit 996 Millionen Euro und 6.752 Wohneinheiten der Schwerpunkt der Förderung. Zusätzlich konnte erstmals bei 573 Wohnungen die Mietpreisbindung verlängert werden.

„Der Grund für die zurückgegangenen Aktivitäten im sozialen Wohnungsbau ist die schwierige Gemengelage aus knappem Baumaterial, explodierenden Baukosten und Energiepreisen sowie steigenden Zinsen.“ So ordnete der Präsident von Haus & Grund Rheinland Westfalen, Konrad Adenauer, die heute bekanntgegebenen Zahlen zur öffentlichen Wohnraumförderung in NRW ein. Forderungen nach der Gründung einer neuen, landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft trat er allerdings entgegen: „Eine neue LEG stünde vor den gleichen Herausforderungen wie jeder andere Investor auch. Es ist nicht ersichtlich, warum sie diese besser bewältigen können sollte.“

Steigende Zinsen machen geförderten Wohnungsbau attraktiver

Adenauer verwies darauf, dass gerade die kommunalen Wohnungsunternehmen und die Genossenschaften am stärksten von den Mitteln der öffentlichen Wohnraumförderung Gebrauch machen. „Der öffentliche Sektor ist also bereits ein starker Akteur. Eine landeseigene Gesellschaft würde demgegenüber keinen Mehrwert bringen.“ Zugleich sei die öffentliche Wohnraumförderung gerade jetzt besonders wichtig: „Die steigenden Zinsen machen das öffentlich geförderte Bauen mit seinem niedrigen Zinsniveau und den hohen Tilgungsnachlässen wieder attraktiv, gerade auch für private Investoren, die frei finanzierte Projekte derzeit auf Eis legen“, erklärt Erik Uwe Amaya. Der Verbandsdirektor von Haus & Grund Rheinland Westfalen gehört zugleich dem Beirat der NRW.Bank für Wohnraumförderung an.

Amaya betonte zudem: „Im Gegensatz zu anderen Bundesländern setzt NRW, ganz unabhängig davon, wer gerade regiert, seit vielen Jahren die Bundesmittel für den sozialen Wohnungsbau zu 100 Prozent für diesen Zweck ein. Das hat Vorbildcharakter.“ Dabei bilde die Förderung des Mietwohnungsbaus den klaren Schwerpunkt der Aktivitäten. „Um die vorhandenen Mittel verbauen zu können, ist aber auch Bauland nötig. Hieran mangelt es oft. Die Landesregierung setzt sich für die Ausweisung von mehr Bauland ein, aber das kann nicht über Nacht zum Erfolg führen.“

Dieser redaktionelle Beitrag wurde von Haus & Grund Rheinland Westfalen verfasst.

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