Baumaterial bleibt sehr teuer – Entspannung bei Holzpreisen

Baumaterial bleibt sehr teuer – Entspannung bei Holzpreisen

Die Preise für viele Baumaterialien sind letztes Jahr im Zuge der Energiekrise massiv gestiegen. In diesem Jahr ist die Entwicklung bislang uneinheitlich: Einige Baustoffe verteuern sich weiter kräftig, einige werden sogar günstiger. Unter dem Strich liegen aber fast alle Baumaterialien noch immer weit über den Preisen des Jahres 2021 – für Bauherren gibt es also keine Entwarnung.

Die Preise für viele Baumaterialien sind letztes Jahr im Zuge der Energiekrise massiv gestiegen. In diesem Jahr ist die Entwicklung bislang uneinheitlich: Einige Baustoffe verteuern sich weiter kräftig, einige werden sogar günstiger. Unter dem Strich liegen aber fast alle Baumaterialien noch immer weit über den Preisen des Jahres 2021 – für Bauherren gibt es also keine Entwarnung.

Wiesbaden. Die Preise für Baumaterial entwickeln sich weiterhin sehr dynamisch. Fast alle Baustoffe sind im ersten Halbjahr des laufenden Jahres teurer gewesen als ein Jahr zuvor. Während sich Baustoffe mineralischen Ursprungs weiter stark verteuert haben, sanken die Preise für holz- und ölbasierte Baustoffe teilweise deutlich. Das hat das Statistische Bundesamt heute (17. Oktober 2023) mitgeteilt.

Die Teuerung bei mineralischen Baustoffen ist massiv: Zement kostete im ersten Halbjahr 2023 um 41,7 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Kalk und gebrannter Gips verteuerten sich um 39,7 Prozent, keramische Dachziegel um 28,7 Prozent. Für Frischbeton mussten Bauherren 27,7 Prozent mehr zahlen, für Bausand 22,7 Prozent mehr und für Mörtel wurden 18,6 Prozent mehr fällig.

Preise für Kunststoff und Stahl entwickeln sich uneinheitlich

Nicht ganz so stark war der Preisanstieg bei Bauprodukten aus Kunststoff: Sanitärausstattungen schlugen mit 10,8 Prozent mehr zu Buche, Fenster- und Türverkleidungen waren 8,6 Prozent teurer als im Vorjahr. All das bedeutet einen Preisanstieg, der teilweise sehr deutlich über dem Anstieg der Erzeugerpreise für gewerbliche Produkte insgesamt liegt: Der betrug nämlich im gleichen Zeitraum 6,7 Prozent.

Bei Baumaterial aus Metall zeigt die amtliche Statistik eine uneinheitliche Entwicklung. Stabstahl kostete 11,5 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2022, Stahlrohre verteuerten sich um 6,3 Prozent. Betonstahlstäbe wurden zeitgleich allerdings um satte 28,5 Prozent billiger, Betonstahlmatten waren 27,1 Prozent günstiger. Insgesamt waren metallische Baustoffe, deren Herstellung energieintensiv ist, um 4,6 Prozent günstiger als im Vorjahr.

Holz ist wieder günstiger geworden

Ähnlich uneinheitlich war die Entwicklung bei den Ölprodukten: Bitumen kostete im ersten Halbjahr 2023 im Schnitt 13 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Bitumen wird zur Abdichtung von Gebäuden, insbesondere an Dächern und Fundamenten, aber auch im Straßenbau eingesetzt. Alphaltmischgut aus Gesteinskörnungen und Bitumen, das ebenfalls im Straßenbau benötigt wird, verteuerte sich dagegen um 16,4 Prozent.

Ein echter Lichtblick war dagegen die Preisentwicklung für Holz. Um ganze 28 Prozent verbilligte sich Konstruktionsvollholz, die Preise für Dachlatten fielen um 25,3 Prozent, Bauholz wurde 18,6 Prozent günstiger. All diese Preisrückgänge drückten allerdings Preise, die zuvor auf ein sehr hohes Niveau gestiegen waren. Verglichen mit dem ersten Halbjahr 2021, also vor der Energiekrise, war Holz zumeist nicht günstiger.

Baumaterial weiterhin sehr teuer

So kostete Bauholz dieses Jahr trotz Preisrückgang immer noch 13 Prozent mehr als 2021, bei Dachlatten waren es 10,9 Prozent. Nur Konstruktionsvollholz ist auch gegenüber dem Jahr 2021 günstiger geworden, und zwar um 16,3 Prozent. Auch bei allen anderen Baustoffen zeigen sich im Vergleich mit dem Jahr 2021 vor der Energiekrise erheblich Preiszuwächse. Spitzenreiter ist der Stabstahl, der sich um 86,9 Prozent verteuerte.

Mit 67,7 Prozent kommen auch Kalk und gebrannter Gips auf eine enorme Teuerung im Vergleich mit 2021. Beim Zement liegen die Preise heute 57,1 Prozent höher als vor zwei Jahren, bei Flachglas sind es 45,4 Prozent und bei Betonstahlstäben 13,6 Prozent. Baumaterial aus Metall kommt insgesamt auf eine Teuerung von 31,6 Prozent gegenüber dem Vorkrisenjahr. Insgesamt bleibt Baumaterial also sehr teuer, auch wenn die Zeit der großen Preiszuwächse bei einigen Baustoffen erstmal überstanden zu sein scheint.

Dieser redaktionelle Beitrag wurde von Haus & Grund Rheinland Westfalen verfasst.

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