Erfolgsgeschichte: Baukindergeld hilft schon 310.000 Familien

Bei seiner Einführung wurde das Baukindergeld viel kritisiert. Doch aller Unkenrufe zum Trotz ist der Zuschuss für Familien zu einer Erfolgsgeschichte geworden. Aktuelle Zahlen zeigen eindrucksvoll, dass die finanzielle Starthilfe für die eigenen vier Wände gut angenommen wird und vor allem bei einkommensschwachen Familien ankommt. Wer profitieren möchte, hat aber nicht mehr viel Zeit.

Bei seiner Einführung wurde das Baukindergeld viel kritisiert. Doch aller Unkenrufe zum Trotz ist der Zuschuss für Familien zu einer Erfolgsgeschichte geworden. Aktuelle Zahlen zeigen eindrucksvoll, dass die finanzielle Starthilfe für die eigenen vier Wände gut angenommen wird und vor allem bei einkommensschwachen Familien ankommt. Wer profitieren möchte, hat aber nicht mehr viel Zeit.

Frankfurt (Main). Rund 310.000 Familien haben bislang eine Zusage über die Zahlung von Baukindergeld erhalten. Damit wurde Familien in Deutschland insgesamt ein Volumen von rund 6,5 Milliarden Euro für den Bau oder den Kauf einer selbstgenutzten Immobilie zur Verfügung gestellt. Das berichtete die FAZ kürzlich unter Berufung auf die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), welche für den Bund das Baukindergeld unter die Leute bringt.

Die Zahlen gelten für den gesamten Zeitraum vom Programmstart im September 2018 bis zum Ende des Jahres 2020. Allein in diesem abgelaufenen Jahr gab es demnach für 124.731 Familien eine Förderzusage. Das entspricht einem Fördervolumen von 2,6 Milliarden Euro. Weil viele Bürger wohl davon ausgingen, den Antrag noch im Jahr 2020 stellen zu müssen, gab es laut KfW ab September eine wahre Antragsflut. Allein im Dezember habe es 21.000 neue Anträge gegeben.

Antragsfrist wegen Corona-Pandemie verlängert

In der Tat können die Anträge sogar noch bis zum Ende des Jahres 2023 gestellt werden. Eine Beantragung ist nämlich erst möglich, wenn man tatsächlich ins eigene Heim eingezogen ist. Um die Förderung zu erhalten, muss man jedoch bis zu einem bestimmten Stichtag die Baugenehmigung oder den Kaufvertrag in Händen halten. Ursprünglich war der 31. Dezember 2020 der Stichtag. Er wurde aber wegen der Corona-Pandemie auf den 31. März 2021 verlegt.

Die Pandemie hatte nämlich zu Verzögerungen bei Baugenehmigungsverfahren und Kaufvertragsverhandlungen geführt. Inzwischen wurde eine weitere Änderung bekannt: Wie die FAZ berichtet, müssen Antragsteller seit dem 22. Januar nicht nur den Grundbucheintrag, sondern auch Kaufvertrag bzw. Baugenehmigung einreichen. Auch die Meldebestätigung (zum Nachweis des Einzugs) und Einkommensteuerbescheide sind vorzulegen.

Baukindergeld kommt vor allem Familien mit kleinem Einkommen zugute

Grund für die letztere Maßnahme ist, dass es das Baukindergeld nur für Familien gibt, deren zu versteuerndes Haushaltseinkommen die Grenze von 90.000 Euro pro Jahr (bei einem Kind) nicht überschreitet. Für jedes weitere Kind ist eine Überschreitung um maximal 15.000 Euro erlaubt. Diese relativ hoch angesetzte Grenze hatte seinerzeit zu Kritik geführt, das Baukindergeld werde vorwiegend von reichen Familien mitgenommen, die es gar nicht nötig hätten.

Ärmeren Haushalten würde dagegen auch das Baukindergeld nicht ins Eigenheim helfen. Doch das ist inzwischen eindeutig widerlegt. Wie die FAZ jetzt aus den aktuellen Zahlen der KfW berichtet, fließt das Baukindergeld vorwiegend an Familien mit geringem Einkommen. Stolze 75,3 Prozent der Antragsteller haben ein zu versteuerndes Haushaltseinkommen von weniger als 50.000 Euro im Jahr. In 85 Prozent der Fälle haben die Familien zwei Kinder, was die Höhe des Einkommens weiter relativiert.

Baukindergeld: NRW profitiert am stärksten

Besonders stark profitiert Nordrhein-Westfalen vom Baukindergeld. Das Bundesland kommt mit 64.400 Familien bisher auf die meisten Antragsteller. Sie erhalten zusammen knapp 1,4 Milliarden Euro. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Bayern mit rund 47.600 und Baden-Württemberg mit fast 42.000 Anträgen. Das entspricht einem Volumen von 909 bzw. 788 Millionen Euro. Dass Bayern trotz vergleichsweise kleiner Bevölkerungszahl auf so viele Anträge kommt, liegt daran, dass der Freistaat die Zuschüsse selbst noch einmal aus Landesmitteln aufstockt.

Insgesamt sind 9,9 Milliarden Euro im Fördertopf des Bundes, aus dem das Baukindergeld bezahlt wird. Es bleibt also noch Freiraum, um weitere Antragsteller glücklich zu machen. Sie erhalten jeweils 12.000 Euro pro Kind in zehn jährlichen Raten zu je 1.200 Euro. Anders, als es die Bezeichnung „Baukindergeld“ vermuten lässt, wird der Zuschuss nicht nur einen Neubau, sondern auch für den Erwerb einer Bestandsimmobilie gewährt. Wie berichtet wird diese Möglichkeit tatsächlich auch häufig genutzt.

Dieser redaktionelle Beitrag wurde von Haus & Grund Rheinland Westfalen verfasst.

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