Kaufzurückhaltung: Wohnimmobilien deutlich günstiger

Kaufzurückhaltung: Wohnimmobilien deutlich günstiger

Eine Wohnimmobilie zu finanzieren, das ist schwierig geworden in Deutschland – für weite Teile der Bevölkerung zu schwierig. Das drückt auf die Nachfrage. Wie deutlich die Kaufzurückhaltung ist, das lassen jetzt die neuesten Zahlen zur Preisentwicklung von Wohnimmobilien erahnen. Die Preise sind zuletzt nämlich so stark gesunken, wie seit mehr als 20 Jahren nicht.

Eine Wohnimmobilie zu finanzieren, das ist schwierig geworden in Deutschland – für weite Teile der Bevölkerung zu schwierig. Das drückt auf die Nachfrage. Wie deutlich die Kaufzurückhaltung ist, das lassen jetzt die neuesten Zahlen zur Preisentwicklung von Wohnimmobilien erahnen. Die Preise sind zuletzt  nämlich so stark gesunken, wie seit mehr als 20 Jahren nicht.

Wiesbaden. Die Preise für Wohnimmobilien haben im letzten Jahr deutlich nachgegeben. Wie das Statistische Bundesamt mitgeteilt hat, sind Wohnimmobilien im dritten Quartal 2023 im Schnitt 10,2 Prozent günstiger gewesen als im Vorjahreszeitraum. Das ist der größte Preisrückgang seit dem Jahr 2000. Im zweiten Quartal hatte man ein Minus von 9,6 Prozent und im ersten Quartal einen Rückgang um 6,8 Prozent zum Vorjahr beobachtet.

Im Vergleich zum zweiten Quartal gaben die Preise im dritten Quartal 2023 um 1,4 Prozent nach. Dabei waren die Preise im zweiten Quartal schon um 1,2 Prozent unter denen des Vorquartals gelegen. So hat der Preisverfall am Immobilienmarkt im letzten Jahr also stetig weiter zugenommen. Seit dem vierten Quartal des Jahres 2022 sind die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland rückläufig. Zahlen für das vierte Quartal liegen noch nicht vor.

Ob Haus oder Wohnung: Preise auf Sinkflug

Damit ist eine eindeutige Trendwende eingetreten, die eine lange Boomphase beendet: Seit dem dritten Quartal 2019 waren die Preise für Häuser und Wohnungen in Deutschland im Schnitt nur noch gestiegen. Der Höhepunkt war im 3. Quartal 2021 mit einem Preisanstieg um 12,8 Prozent erreicht, seitdem fielen die Preisanstiege wieder geringer aus, wenn auch zunächst nur ein wenig.

Selbstverständlich gibt es bei der Entwicklung der Immobilienpreise immer regionale Unterschiede. Doch die Grundtendenz ist aktuell jedoch überall gleich: Sowohl städtische als auch ländliche Regionen sind von sinkenden Preisen betroffen, wobei jeweils Einfamilienhaus bzw. Zweifamilienhaus deutlich stärker im Preis nachgelassen haben als die durchschnittliche Eigentumswohnung.

In konkreten Zahlen ausgedrückt: In den sieben größten Städten der Bundesrepublik (Berlin, Hamburg, München, Köln, Düsseldorf, Stuttgart, Frankfurt) fielen die Preise für das durchschnittliche Einfamilienhaus oder Zweifamilienhaus im 3. Quartal 2023 um 12,7 Prozent. Eigentumswohnungen wurden im Schnitt nur um 9,1 Prozent günstiger. Verglichen mit dem Vorquartal betrug das Minus für alle drei Immobilientypen jeweils 1,6 Prozent.

Preise flächendeckend gesunken

Der Unterschied zum ländlichen Raum fällt vergleichsweise gering aus. In dünn besiedelten ländlichen Kreisen sanken die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser verglichen mit dem Vorjahresquartal um 12,4 Prozent, bei Eigentumswohnungen betrug das Minus 5,6 Prozent. Letztere wiesen im Vergleich mit dem 2. Quartal 2023 allerdings nur einen Preisrückgang um 0,3 Prozent auf, bei den Ein- und Zweifamilienhäusern waren es dagegen 3,0 Prozent.

Grund für die sinkenden Preise dürfte die Kaufzurückhaltung sein: Wegen sehr stark gestiegener Baukosten, deutlich erhöhter Zinsen, weiterhin hoher Kaufnebenkosten und der Inflation sowie den hohen Eigenkapitalforderungen der Banken und zeitweise ausgesetzten, ausgelaufenen und zum Teil auch unattraktiven Förderprogrammen des Bundes können sich viele Menschen kein Wohneigentum mehr leisten.

Dieser redaktionelle Beitrag wurde von Haus & Grund Rheinland Westfalen verfasst.

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