Klimaschutz darf nicht zum Verkaufsvehikel für die Industrie verkommen

Klimaschutz darf nicht zum Verkaufsvehikel für die Industrie verkommen

Die EU möchte Standards für den energetischen Zustand von Gebäuden setzen, um die Energiewende voranzubringen. Zahlreiche Unternehmen und Verbände der Baustoffindustrie setzen sich dabei mit Blick auf ihre Verkaufsinteressen für einen Modernisierungszwang ein. Kritik kommt von Haus & Grund Deutschland: Bauprodukte und Haustechnik müssen funktionieren und bezahlbar sein.

Das Gebäude der EU-Kommission in Brüssel: Hausherrin Ursula von der Leyen hat jüngst viel Post von Baustoffherstellern bekommen.

Die EU möchte Standards für den energetischen Zustand von Gebäuden setzen, um die Energiewende voranzubringen. Zahlreiche Unternehmen und Verbände der Baustoffindustrie setzen sich dabei mit Blick auf ihre Verkaufsinteressen für einen Modernisierungszwang ein. Kritik kommt von Haus & Grund Deutschland: Bauprodukte und Haustechnik müssen funktionieren und bezahlbar sein.

Berlin. „Peinlich berührt habe ich diese Schreiben zur Kenntnis genommen.“ So kommentierte gestern (15. Oktober 2023) Haus & Grund-Präsident Kai Warnecke jüngst versandte Briefe zahlreicher Baustoffhersteller sowie der Verbände BDI und BDEW an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Darin fordert die Industrie, dass die EU einen gesetzlichen Modernisierungszwang für Eigentümer vorschreibt. „Auf diese plumpe Weise will die Industrie den Verkauf wenig überzeugender und überteuerter Produkte an die Verbraucher forcieren“, kritisierte der Verbandschef.

Er betonte, dass die energetische Modernisierung des Gebäudebestandes weiter vorangehen müsse. Dafür seien allerdings bezahlbare klimafreundliche Bauprodukte sowie eine effiziente Haustechnik nötig. „Die Verbraucher müssen sich darauf verlassen können, dass die Produkte das halten, was die Unternehmen versprechen. Hier muss die Industrie jetzt liefern“, forderte Warnecke.

Kontraproduktiv seien pauschale gesetzliche Zwangsmaßnahmen wie die von der Industrie geforderten energetischen Mindeststandards für Gebäude. Diese würden weder die Lebenssituation der Menschen noch den Zustand jedes einzelnen Gebäudes in den Blick nehmen. „Klimaschutz darf die Eigentümer nicht ruinieren. Die Energiewende im Gebäudebestand kann nur gelingen, wenn sie für jeden Eigentümer wirtschaftlich tragbar ist. Dafür sind langfristig zuverlässig verfügbare Fördermittel in ausreichender Höhe unerlässlich“, betonte Warnecke.

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